Der Fahrgastbeirat
für den Landkreis Harburg
– wir stellen uns vor –

Als Fahrgastbeirat vertreten wir die Interessen der Kunden des öffentlichen Nahverkehrs im Landkreis Harburg. Unsere Mitglieder, i.d.R. zwei pro Samtgemeinde, sind selbst langjährige Nutzer des öffentlichen Verkehrs. Viermal jährlich treffen wir uns im Kreishaus zur Plenumssitzung, um aktuelle Themen des öffentlichen Nahverkehrs zu besprechen. Unsere eigentliche Arbeit leisten wir jedoch außerhalb unserer Sitzungen. Hierzu gehört der regelmäßige Austausch mit der Landkreis Verwaltung, den Gemeinde- und Stadtverwaltungen einschließlich der Hansestadt Hamburg, den Verkehrsunternehmen, den Regieorganisationen (HVV, LNVG), der Deutschen Bahn (als Betreiber des Schienennetzes) und den politischen Vertretern. Die Bandbreite der Themen ist groß und reicht vom Fahrplanangebot über die Betriebsqualität bis zum Ausbau des Schienennetzes.

Wer macht was?

„Die Bahn müsste mal die Strecke ausbauen“, „der metronom muss mal mehr Wagen anhängen“, „der HVV müsste mehr Busse einsetzen“, so oder so ähnlich hören wir es oft. Doch ganz so einfach ist es leider nicht. Und auch wenn am Ende das Ergebnis zählt, also eine funktionierende Reisekette zählt, so wollen wir hier die Gelegenheit nutzen, einmal zu erklären, wer macht was im öffentlichen Nahverkehr.


Wieviel Züge auf einer Linie im Nahverkehr fahren, entscheiden nicht, wie vielfach angenommen, die Verkehrsunternehmen, also z.B. die metronom Eisenbahngesellschaft, sondern die jeweiligen Bundesländer. In Niedersachsen nimmt die Angebotsplanung die Landes Nahverkehrsgesellschaft mbH in Hannover wahr, die dem niedersächsischen Verkehrsministerium angegliedert ist. Über die Höhe der zur Verfügung gestellten Bestellerentgelte entscheidet das Bundesland somit indirekt über das Zugangebot bei uns im Landkreis.


Ähnlich läuft es im Busverkehr, nur dass das Angebot hier vom Landkreis bestellt wird. In beiden Fällen ist ein Verkehrsvertrag die Grundlage für die zu erbringenden Leistungen. In diesen Verträgen ist auch geregelt, welche Züge mit wieviel Wagen verkehren oder ob ein großer oder kleiner Bus eingesetzt wird.


Wenn sie bei uns im Landkreis, in den angrenzenden Landkreisen Lüneburg und Stade und in Hamburg im öffentlichen Nahverkehr unterwegs sind, fahren sie zum Tarif des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV). Den Preis der Fahrkarten und die Tarifzoneneinteilung legt der HVV zusammen mit den politischen Vertretern der Landkreise, der Hansestadt Hamburg und dem Land Niedersachsen fest. Die Verkehrsunternehmen haben hierauf keinen Einfluss.


Das Schienennetz, auf denen die Züge der metronom Eisenbahn Gesellschaft, Start Unterelbe und der S-Bahn Hamburg GmbH verkehren wird von der Deutschen Bahn AG, DB Netz, betrieben. Die DB AG ist im Rahmen der mit der Bundesregierung abgeschlossenen Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung für Unterhalt und Wartung des Schienennetzes zuständig. Sie plant und führt zudem die von der Bundesregierung beschlossenen und finanzierten Neu- und Ausbau Maßnahmen durch. Für den Ausbau des Schienennetzes ist, analog zu den Bundesstraßen – und Bundesautobahnen, somit die Bundesregierung zuständig.

Das Angebot des öffentlichen Verkehrs
bei uns im Landkreis

In den letzten 20 Jahren wurde das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs auch im südlichen Hamburger Umland und damit im Landkreis Harburg deutlich ausgebaut. Der zunehmend notwendige Klimaschutz auch im Verkehrssektor sowie die stetig zunehmenden Fahrgastzahlen im öffentlichen Verkehr machten diesen deutlichen Angebotsausbau notwendig. Im Einzelnen stellt sich das heutige Angebot wie folgt dar:


Schienenverkehr


Kern des öffentlichen Verkehrs bei uns im Landkreis sowie nach Hamburg bildet das Angebot auf der Schiene mit den Linien S3/S31, RE3, RE4, RB31, RB41 und RB46. Dabei verkehren die Linien RE3 (Uelzen – Lüneburg) – Winsen – Hamburg Harburg – Hamburg Hbf, RE4 (Bremen – Rotenburg) – Tostedt – Buchholz – Hamburg Harburg – Hamburg Hbf , RB31 (Lüneburg) – Winsen – Stelle – Hamburg Harburg – Hamburg Hbf, RB41 (Bremen – Rotenburg – Scheeßel) – Tostedt – Buchholz – Klecken – Hamburg Harburg Harburg – Hamburg Hbf und RB 46 (Hannover – Walsrode – Soltau – Schneverdingen) – Handeloh – Holm Seppensen – Buchholz minimal alle 60 Minuten. In den Hauptverkehrszeiten wird das Angebot durch Zusatzfahrten verdichtet. Durch die Überlagerung der Linien RE4 und RB41 besteht zwischen Tostedt, Buchholz und Hamburg bis in die Abendstunden sogar ganztägig ein halbstündliches Angebot.


Busverkehr


Im Rahmen der Verbesserungen der letzten Jahre wurde auch das Angebot der Buslinien deutlich ausgebaut. Neben Taktverdichtungen wurde einige Linien konsequent auf den Schienenverkehr ausgerichtet, um kürzere Reisezeiten nach Hamburg zu realisieren. Zudem wurde ein Netz von sog. Regionalen Hauptlinien geschaffen. Hierzu zählen die Linien 149, 248, 4039, 4148, 4200, 4207, 4210, 4400, 4405 und 4406. Diese Linien verkehren auf ihren Kernlinienabschnitten Mo – Fr minimal alle 2 Stunden, i.d.R. häufiger, und in der Hauptverkehrszeit minimal jede 1 Stunde, an Samstagen und Sonntagen minimal alle 2 Stunden, Samstags ebenfalls häufig öfter. Auf den Linien 4200, 4207 und 4406 werden in den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag zudem einzelne Nachtfahrten für Spätheimkehrer angeboten.


Weitere Regionallinien ergänzen das Angebot in der Fläche und verdichten das Angebot der regionalen Hauptlinien auf gemeinsamen Linienabschnitten, so z.B. zwischen Buchholz – Jesteburg und Asendorf (4207 und 4408), Winsen und Pattensen (4406 und 4407), Neu Wulmstorf und Elstorf (4039 und 4038) , Moisburg und Hollenstedt (4039 und 2038). Orts- und Stadtverkehre werden in Buchholz, Winsen und Tostedt angeboten. Direkte Verbindungen in die Nachbarlandkreise bestehen mit den Linien 2038 (Hollenstedt – Buxtehude), 3860 (Tostedt – Sittensen – Zeven), 5200 (Hanstedt – Salzhausen – Lüneburg), 5402 (Winsen – Lüneburg) und 5405 (Niedermarschacht – Lüneburg).